Seit 2016 läuft die Modernisierung im Kieswerk Lammert&Reese zwischen den Orten Hehlen und Bodenwerder nun bereits. Grund genug sich einen Überblick über den aktuellen Stand zu verschaffen. So besuchten die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt und der Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps zum Auftakt ihrer diesjährigen Sommerreise gemeinsam mit Hehlens Bürgermeister Sebastian Rode das Werk an der B 83. Neben einer Besichtigung stand dabei zunächst ein Gespräch mit Geschäftsführer Joachim Pöllmann auf dem Programm.

Pöllmann gab dabei einen kurzen Einblick in die Geschichte des Unternehmens und ging anschließend näher auf die seit 2016 laufenden Maßnahmen ein, die zu großen Teilen mit der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen dem südlich von Hehlen gelegenen Kieswerk und Emmerthal einhergehen. „Unser Ziel ist es mit der wöchentlichen Fahrt von zwei vollbeladenen Transportzügen etwa 200 LKW von der Straße zu bekommen. Dies ist zum einen eine Entlastung für die Menschen in der Region und zum anderen, beim Blick auf die seit den neusten Gesetzesanpassungen anfallenden Mautgebühren auf der Straße, ein Vorteil für unser Unternehmen“, so Pöllmann.

Auf die Frage, wann es denn die ersten regulären Kiestransporte auf der Schiene geben wird, berichtet der Geschäftsführer, dass für kommenden November erste Probezüge und ab April 2019 der Regelbetrieb vorgesehen sind.

Weitere Themen des Gesprächs waren unter anderem der Breitbandausbau und die schwierige Suche nach Mitarbeitern. Themen, die Joachim Pöllmann durchaus Sorgenfalten auf die Stirn treiben. „Ich könnte auf der Stelle vier oder fünf LKW-Fahrer einstellen. Diese zu finden ist allerdings beinahe unmöglich. Auch bei unserer Internetanbindung sehe ich Verbesserungsbedarf. “ Ein Thema, das Sabine Tippelt schon in den vergangenen Jahren immer wieder begegnet ist. „Nur Gewerbegebiete anzubinden ist einfach zu wenig. Gerade hier in unserer ländlichen Region, mit vielen einzelnen Betrieben und kaum großen zusammenhängenden Gewerbegebieten profitieren davon zu wenig Betriebe. Hier ist Nachbesserung angesagt und dafür werden wir uns weiter einsetzen“, so Tippelt.

Auf Nachfrage von Johannes Schraps geht es anschließend noch einmal um die Mengen der geförderten Rohstoffe. „Rund 7500 Tonnen Kies und Sand verlassen unser Werk wöchentlich. Rund 5400 davon sollen zukünftig mit der Bahn zu den Abnehmern geliefert werden“, so Pöllmann. “Bei zwei Drittel Abtransport über die Schiene sind das Zahlen, die noch einmal deutlich die mögliche Entlastung der Straßen vor Augen führen”, zeigt sich Schraps beeindruckt.

Auch die Frage, ob es in Zukunft vorstellbar ist, dass weitere Unternehmen die Bahnstrecke zwischen Hehlen und Emmerthal für den Transport ihrer Waren nutzen können, weiß Joachim Pöllmann zu beantworten. Er verweist dabei darauf, dass aus Grohnde bereits mehrere Züge mit Holz abgefahren sind und darüber hinaus diesbezüglich lockere Gespräche mit anderen Unternehmen laufen, die Entwicklung hier aber abgewartet werden muss.

Den Abschluss des Besuchs bildete die Besichtigung der im Bau befindlichen Befüllungsanlage für den Zugverkehr sowie der Kiesabbauflächen im Sandfeld.